Die angekündigten Verschärfungen im Asylrecht, die „konzentrierte“ Unterbringung von Asylwerbern in Großquartieren, die Kürzung der Familienbeihilfe für slowakische Pflegekräfte bei gleichzeitiger Erhöhung der Familienbeihilfe für Schweizer Manager usw. – mit diesen menschenfeindlichen Maßnahmen wollen ÖVP und FPÖ ihre Vernebelungsstrategie aus dem Wahlkampf fortsetzen.
Sie wollen den vielfach berechtigten Ärger vieler Menschen über die wachsende Unsicherheit – steigende Wohnkosten, wachsender Arbeitsdruck, unsichere Beschäftigungsverhältnisse, fehlender Respekt vor den Arbeits- und Lebensleistungen der ArbeitnehmerInnen – auf die Schwächsten in unserer Gesellschaft richten, um von den wahren Ursachen abzulenken: einem völlig aus dem Ruder geratenen Krisen-Kapitalismus, der die wirtschaftliche Entwicklung hemmt, die Gesellschaft spaltet und unsere Umwelt zerstört.
Aus dieser Erfahrung gilt es auch als SPÖ zu lernen. Die Sozialdemokratie muss darauf setzen, mit ihren zehntausenden bestehenden und zehntausenden neuen Mitgliedern wieder eine Bewegung zu werden, die sich nicht den täglichen Launen des Boulevards unterwirft, sondern die die Träume und Hoffnungen der breiten Mehrheit der Menschen realisierbar macht; Eine Bewegung, die von den Menschen selbst getragen wird und sich nicht als Teil der herrschenden Eliten begreift oder gesehen wird; Eine Bewegung, die die Vision einer besseren Zukunft für alle an die Stelle der Bösartigkeit und der Spaltung setzt; Eine Bewegung, die die Privilegien der Konzerne und Eliten in Frage stellt und eine gerechte Gesellschaft erkämpft; Eine Bewegung, die einen (selbst-)zerstörerischen Kapitalismus überwindet, um eine Gesellschaft der Gleichheit und der Demokratie zu verwirklichen; Eine Bewegung, die sich für ihre Sache selbst begeistert, um auch andere zu begeistern.